Die künstliche Herstellung von Powidl
Die künstliche Herstellung von Powidl
wird in Österreich, der Tschechei (von dort stammt der Name)
und angrenzenden Ländern seit Jahrhunderten betrieben. Alle
Herstellungsmethoden haben gemeinsam, daß Zwetschken entkernt,
oft zerkleinert und schließlich, nach der Zugabe von etwas
Zucker, in einem mehrere Stunden dauernden Prozess zu einer klebrigen,
fast schwarzen Substanz eingekocht werden. Je nach Landstrich
wird dem Powidl mit unterschiedlichen Gewürzen (meist Zimt
oder Stroh-Rum in verschiedenen Dosierungen) ein individueller
Geschmack gegeben. |
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Der Bergwerks-Powidl kann genauso verfeinert werden, wie der
künstliche Powidl. Darüber hinaus ist er aber wesentlich
klebriger und verursacht weder vergleichbare Arbeit, noch eine
ähnliche Sauerei in der Küche wie der künstlich
hergestellte Powidl.
Künstliche Herstellung
von Powidl
- 5 kg. Zwetschen (entsteint gewogen)
- 1 kg. Gelierzucker
- Zimt, Nelken oder Sternanis, Rum oder Armagnac
Für die Herstellung von Powidl bieten sich zwei Möglichkeiten
an:
I.
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Die gewaschenen und entsteinten Zwetschen durch den Fleischwolf
drehen, mit Gewürzen nach Wunsch und Zucker verrühren
und in die Fettpfanne des Backofens geben. Im vorgeheizten Backofen
ca. eine Stunde bei 175 ° C eindünsten lassen. Die Masse
braucht in dieser Zeit nicht gerührt zu werden. Danach das
heiße Mus in Gläser füllen. Rum oder Armagnac
sollten erst kurz vor der Abfüllung in Gläser zugegeben
werden. |
II.
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Die gewaschenen und entsteinten Zwetschen mit Gelierzucker und
Gewürzen in einen großen Topf schichten und 24 Stunden
an einem kühlen Ort durchziehen lassen. Dann ohne durchzurühren
zum Kochen bringen und bei mittlerer Hitze ca. 2 Stunden köcheln
lassen. Danach ca. 15 Minuten bei dauerndem Rühren stark
kochen. Rum oder Armagnac zusetzen und heiß in Gläser
füllen. Achtung: die Küche ist danach reif für
den Jahresputz. |
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